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Basiserziehung und Alltagstraining

Hundeerziehung beginnt, sobald der Welpe oder auch der ältere Hund im neuen Zuhause einzieht.

Je früher die Basis für ein freudiges und verlässliches Arbeiten und Gehorchen gelegt wird, desto einfacher wird es später. Hundeausbildung und Erziehung ist ein lebenslanges Großprojekt. Übungseinheiten müssen stets kurz sein.

Das Training und die Erziehung sollen nach einem gut durchdachten Plan verlaufen. Der beste Trainingsplan eines Trainers oder einer Hundeschule setzt aber voraus, dass zuhause fleißig geübt wird. Im Idealfall übt man täglich aber zumindest mehrmals pro Woche. Weiters ist die richtige Ausrüstung und das passende Trainingszubehör besonders wichtig.

Für die Erziehung und Ausbildung stehen uns einfache Hilfsmittel zur Verfügung (Lob, Leckerlis, Spielzeug,...) mit denen wir unseren Hund für das richtige Ausführen von Kommandos belohnen können.

Motivation und positive Verstärkung sind der Schlüssel für ein erfolgreiches Lernen.

Beherrscht ein Hund die Grundkommandos, müssen wir unserem vierbeinigen Freund klarmachen, dass er diese verlässlich ausführen muss.

Unerwünschtes Verhalten ignorieren oder wegloben funktioniert leider nicht.

Macht der Hund nicht das was wir wollen, versuchen wir ihn mit einem leichten unangenehmen Reiz (= negative Verstärkung) zum gewünschten Verhalten zu bringen. Sobald der Hund das Richtige macht, hört der negative Reiz auf.

Eine angemessene Korrektur durch einen ausreichend starken unangenehmen Reiz fügen wir dem Hund nur dann zu, wenn er bereits Gelerntes einfach nicht ausführt und unser Kommando ignoriert.

Es ist eine Tatsache, dass ausschließlich positive Methoden in einer reizarmen, ablenkungsfreien Umgebung gut funktionieren. Problematisch wird es erst, wenn die Ablenkung größer ist, als die Motivation durch Lob, Leckerlis oder Spielzeug.

Wichtig ist, dass das Erlernte so abgesichert wird, dass der Hund auch im Freilauf Kommandos ausführt. Denn das kann oft lebensrettend sein. Es ist jedoch gerade bei starker Ablenkung nicht immer einfach, dass der Hund auf Anhieb gehorcht.

Natürlich kommt es immer auf die Dosierung der negativen Verstärker oder Korrekturen an.

Lernmethoden müssen stets tierfreundlich aber auch effizient sein.

Hier noch ein paar Gedanken speziell zum Deutschen Schäferhund und anderer Gebrauchshunderassen:

Jedem Halter eines Hundes dieser Rasse muss klar sein, dass es sich hier um einen Gebrauchshund und nicht um einen Schoßhund handelt. Leider wird der Öffentlichkeit von vielen Hundetrainern und Hundeschulen vorgegaukelt, dass man jeden Hund nur mit Futter, Balli und Brustgeschirr zum folgsamen Wegbegleiter machen kann.

Das funktioniert aber beim Deutschen Schäferhund, so wie bei den anderen Gebrauchshunderassen absolut nicht. Es füllt lediglich die Kassen der Trainer und Hundeschulen. Diese Methoden sind zum Erlernen der Kommandos absolut geeignet. Aber wenn der Hund die Kommandos verstanden hat, muss er lernen, diese auch unter Ablenkung und ohne Futter und Balli auszuführen. Tut er das nicht, muss es Konsequenzen für ihn haben, die natürlich immer in einem angemessenen, laut Tierschutzgesetzt erlaubten, Rahmen bleiben müssen.

Die Gebrauchshunderassen wurden dafür gezüchtet, dass sie für den Menschen "arbeiten" und bestimmte Aufgaben erfüllen. Dazu hat der Vierbeiner natürlich nicht immer Lust. Deshalb muss er lernen, dass er Kommandos befolgen und Aufgaben erledigen MUSS.

Wir müssen auch zur Arbeit, auch wenn wir mal keine Lust haben. Unsere Kinder haben auch oft keine Lust auf Schule. Aber niemand käme auf die Idee zum Kind zu sagen: "Wenn du jetzt brav in die Schule gehst, bekommst du am Nachmittag eine neue Playstation." Hingegen heißt es: "Schule muss einfach sein, ob du magst oder nicht."

Wenn man darüber mal nachdenkt, erkennt man sofort, dass es auch beim Hund nicht funktionieren kann, ihn nach dem Motto "machst du was ich will, bekommst du deine Belohnung - machst du es nicht, ist es auch egal" zu erziehen.

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