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Züchtercheckliste

Vor dem Hundekauf sollten Sie sich von einer bzw. mehreren fachlich kompetenten Personen beraten lassen. Diese Checkliste soll eine Hilfe bei der Suche nach dem geeigneten Züchter sein. Viele Meinungen machen die Entscheidung zwar nicht immer leichter, verringern aber das Risiko, auf einen unseriösen Züchter/Vermehrer oder Hundehändler reinzufallen. 

So handeln empfehlenswerte Züchter

So handeln Schwarzzüchter, Vermehrer und Welpenhändler

Züchter

Gewissenhafte Züchter wählen die Elterntiere sorgfältig nach vererbbaren Merkmalen (Gesundheit, Wesen, Anatomie) aus und bestimmen somit die genetischen Wurzeln der Welpen. Eine verantwortungsvolle Betreuung der Zuchttiere ist mit großem Zeitaufwand verbunden. Gute Züchter beschränken ihre Würfe auf max. 4 - 5 pro Jahr. Alle Zuchthunde sind gut ausgebildet und nehmen regelmäßig an Schau- und Leistungsveranstaltungen teil.

Vorsicht bei Züchtern, die mehr als eine Rasse anbieten. Ein blindes, unkontrolliertes Vermehren hat nichts mit Zucht zu tun und sollte auf keinem Fall unterstützt werden.

Designerdogs und Rassekreuzungen um an schnelles Geld zu kommen, sind fehl am Platz.

Elterntiere sind meist nicht vor Ort.

Mitgliedschaft beim Zuchtverband

Als unabhängige Instanz verpflichtet sich der Zuchtverband durch regelmäßige Kontrollen seiner Mitglieder, den hohen Standard einer Qualitätszucht zu gewährleisten. Dafür werden Zuchtwarte eingesetzt. Die FCI ist der einzige weltweite Zuchtverband, dem die Zuchtverbände der einzelnen Länder und Rassen unterliegen. Ein echter Rassehund hat FCI Papiere, welche überall anerkannt werden.

Zwischen Schwarzzüchtern und illegalen Hundehandel besteht oftmals eine enge Verbindung. Es werden Welpen zugekauft. Papiere werden oft selbst ausgestellt (oft auch unter dem Decknamen eines kleinen privaten Zuchtverbands) und sind dann natürlich nirgends anerkannt. 

AbstammungsnachweisePapiere

Für Zuchthunde sind FCI Papiere vorgeschrieben. Ein professioneller Züchter kann jederzeit eine lückenlose Dokumentation seiner Zuchttieren nachweisen. Alle Hunde müssen auf rassetypische Krankheiten untersucht sein. Der Züchter vergibt nur gechippte, geimpfte und vom Tierarzt untersuchte Welpen, die zur Eintragung in das Hundezuchtbuch angemeldet sind. Die Papiere reicht er sofort nach deren Ausstellung vom Zuchtverband nach. Impfpass und Kaufvertrag werden beim Kauf mitgegeben. Engagierten Züchter geben auch Fotos und weitere Informationen für die Welpenkäufer mit.

"Privat- und Hobbyzucht" sind gängige Argumente, um von nicht vorhandenen Papieren abzulenken. Fehlt jeder Nachweis über die Abstammung der Elterntiere, muss davon ausgegangen werden, dass mit Elterntieren gezüchtet wird, die durch ihre genetische Veranlagung vom Zuchtverband für die Zucht ausgeschlossen wurden. Gesundheitszeugnisse mit Überbefundung vom Zuchtverband fehlen.

Dabei steigt das Risiko, einen Welpen mit z. B. HD oder ED bzw. anderen Erbkrankheiten zu bekommen, enorm.

Diese Hunde werden überall (auch in Hundeschulen) als Mischlinge geführt. 

Kontakt zu anderen Welpenkäufern

Ein seriöser Züchter stellt nach Anfrage oder meist auch unaufgefordert gerne Kontakt zu anderen Welpenkäufern her. Diese Möglichkeit sollte auf jeden Fall genützt werden.

Es kann auch Kontakt zu Käufern, die bereits einen Hund aus dieser Zucht haben, interessant sein. 

Der Kontakt zu anderen Welpenkäufern wird bewusst vermieden. So soll ein gemeinsames Vorgehen der Käufer gegen Vermehrer und Schwarzzüchter vermieden werden. Ist das der Fall, soll man auf einem Kauf verzichten.

Unterbringung der Hunde

Welpen und die Elterntiere leben überwiegend im Familienverband. Eine zeitweise Unterbringung in großen, gut ausgestatteten Zwingeranlagen oder Aufzuchträumen, die sauber gehalten werden, ist in Ordnung. Die Mutterhündin hat jederzeit die Möglichkeit, den Wurf zu verlassen, wenn die Welpen zu lästig werden.

Der Züchter fördert die Welpen in der Prägungsphase durch Spaziergänge, Autofahrten, Kontakt zu KIndern und anderen Hunden, Geräusche, Spielen,... und gibt ihnen so die Möglichkeit, sich stressfrei an verschiedenste Reize zu gewöhnen. 

Reine Außenhaltung in kleinen Zwingern, Verschlägen, Kellern oder Garagen hat nichts mit artgerechter Haltung zu tun. Mangelnde Lebensqualität lässt auf eine profitorientierte Zucht schließen. Bestehen Sie darauf, die Aufzuchträume zu sehen. Wird das nicht gestattet, stimmt etwas nicht. Abgeschottet vom menschlichen Umfeld können Welpen nicht die notwendige soziale Festigkeit für die Zukunft entwickeln und reagieren nicht selten lebenslang unsicher auf Menschenkontakt und andere Umweltreize. Oft werden solche Tiere später zu sogenannten "Angstbeißern"

Umgang mit den Hunden

Die Elterntiere und alle weiteren Hunde werden respekt- und liebevoll behandelt und haben eine gute Bindung zu ihren Menschen.

Die Hunde sind ausgebildet und erzogen. 

Ein grober, liebloser Umgang mit den Hunden verrät viel über den Menschen, mit dem man gerade zu tun hat. VErtauen Sie auf Ihr Bauchgefühl und lassen Sie sich nicht von vorgespielter Freundlichkeit blenden. Der Züchter ist der erste Menschenkontakt für die Welpen. Jede negative Erfahrung prägt den Welpen nachhaltig.

Die Zuchttiere und weiteren Hunden zeigen sich verängstigt oder aggressiv und haben keine Binding zum vermeintlichen Züchter. 

Elterntiere und Welpen

Die Mutterhündin sollte einen vitalen Eindruck machen. Über eventuelle Probleme vor, bei oder nach der Geburt spricht der Züchter. Ihr Verhalten ist ausgeglichen und freundlich. Bei einem Besuch dürfen Sie immer den gesamten Wurf mit der Mutter sowie die weiteren Hunde besichtigen. Die Welpen wirken neugierig und aufgeschlossen. Sie haben klare Augen, ein sauberes Fell und wirken insgesamt gesund. Es gibt nur wesensfeste, sichere und freundliche Hunde, die auf Menschen zugehen und den Kontakt suchen.

Bekommen Sie die Mutterhündin nicht zu sehen, hat der Züchter etwas zu verbergen (Achtung Welpenschmuggel!). Die Welpen machen einen verwahrlosen und ängstlichen Eindruck. Sie wirken krank und geschwächt. Auf offensichtliches Tierleid sollten Sie ohne Zweifel mit einer Anzeige reagieren.

Beratungskompetenz des Züchters

Ein kompetenter Züchter spricht offen über die rassetypischen Eigenschaften und Haltungsbedingungen seiner Hunde. Dabei gibt es nicht nur Vorteile. Der Züchter interessiert sich auch, ob Ihr Alltag und das Umfeld die Voraussetzung für die Haltung eines Hundes seiner Rasse geeignet sind. Ein seriöser Züchter möchte wissen, in welche Hände er seine Welpen übergibt und wird Ihnen auch nach dem Kauf mit Rat und Tat zur Seite stehen.

Zeigt der Verkäufer wenig oder kein Interesse an dem zukünftigen Zuhause seiner Welpen und fühlen sie sich von ihm zu einer schnellen Entscheidung gedrängt, sollten sich nach einem seriösen Züchter umsehen. Vermehrer wollen so schnell wie möglich mit einem Minimum an Zeitaufwand verkaufen.

Besuch beim Züchter

Sie dürfen die Welpen vor dem Kauf jederzeit besuchen und er Züchter hilft Ihnen bei der Wahl des richtigen Welpen. Dabei nützt er die Gelegenheit, den Kaufinteressenten besser kennen zu lernen und ihn mit vielen Informationen auf den Vierbeiner vorzubereiten.

Welpen müssen sauber, aber nicht steril gehalten werden. 

Werden Sie mit fadenscheinigen Ausreden vertröstet oder dürfen Sie den Wurf nur zur Kaufentscheidung besuchen, hat der vermeintliche Züchter etwas zu verbergen. Mangelnde Hygiene oder Welpenhandel könnten die Gründe dafür sein. Kaufen Sie niemals Welpen, ohne dessen Mutterhündin bzw. Aufzuchtort zu kennen.

Kaufpreis und Kaufvertrag 

Qualität hat ihren Preis. Auch wenn es sich beim Kauf um ein Lebewesen handelt. Informieren Sie sich beim Zuchtverband über die üblichen Preise der Welpen. Bei Deutschen Schäferhunden liegt er derzeit zwischen 900,00 und 1600,00 Euro. Ein Welpe sollte nur mit gültigem Kaufvertrag erworben werden. 

Schnäppchenpreise können nur durch mangelnde Zuchtbedingungen gehalten werden. Der "Kaufvertrag" ist oft das Papier nicht wert.

Viele Welpen werden krank abgegeben und überleben die ersten Wochen in ihrem neuen Zuhause nicht, oder es kommt zu extrem hohen Tierarztkosten, damit sie einigermaßen gesund werden.

Die Tierarztkosten werden den günstigeren Kaufpreis um ein vielfaches übertreffen.

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